DoE – Happen #014:  A3 Report – Verifikation 

    Liebe Leserinnen und Leser,

    Willkommen zurück in unserer Reihe „DoE-Happen“, speziell in der Unterreihe zum A3-Report. Heute konzentrieren wir uns auf den vorletzten Schritt: die Verifizierung der umgesetzten Gegenmaßnahmen.

    Abbildung:  DMAIC Twister mit A3-Report Schema

    Lassen Sie uns kurz rekapitulieren, was wir bisher besprochen haben. Der A3-Report diente uns zur strukturierten Problemlösung. Wir starteten mit der Problemformulierung, bei der wir Hintergrund, aktuelle und ideale Zustände sowie die Konsequenzen des Problems betrachteten. Dies mündete in eine realistische Einschätzung im Rahmen des Kaizen-Ansatzes. Wir definierten einen Zielzustand und identifizierten die Ursachen, die vom Ziel abweichen. Daraus leiteten wir Gegenmaßnahmen ab, die in einen Implementierungs- und Testplan übergingen. Nun steht die Verifikation an, mit der wir bewerten, ob die Maßnahmen die Probleme behoben und den Zustand signifikant verbessert haben.

     

     

    Bei technischen Problemen, die mit DoE, „Design of Experiments“ angegangen wurden, können Sich aus den Versuchen folgende Schlussfolgerungen ergeben:

    🔎 Das Problem konnte durch ein Ursache-Wirkungs-Modell beschrieben und durch Einstellung bestimmter Variablen minimiert oder eliminiert werden.

    🔎 Es ist möglich, dass keine adäquate Lösung im untersuchten Raum gefunden wurde. Dies führt zu wertvollen Erkenntnissen, die bei der Extrapolation helfen können. Andererseits kann dies bedeuten, dass innerhalb der gegebenen Grenzen keine zufriedenstellende Lösung möglich ist, was zu einem Umdenken führen sollte.

    🔎 Manchmal sind sporadische Lösungen möglich, die jedoch aufgrund mangelnder Reproduzierbarkeit nicht stabil sind. Dies weist auf mögliche externe Einflussfaktoren hin, die in zukünftigen Versuchsplanungen berücksichtigt werden müssen.

    Wenn Ergebnisse lediglich in Meetings ohne visuelle Hilfsmittel diskutiert werden, besteht die Gefahr, dass die Diskussion vom eigentlichen Thema abweicht. Der Grund dafür ist, dass ohne Visualisierungen die unterschiedlichen Perspektiven und Nuancen nicht vollständig erfasst werden können.

    Indem Sie jedoch Ihre Ergebnisse mithilfe aussagekräftiger Plots visualisieren, erleichtern Sie es den Teilnehmern, Ihren Ausführungen zu folgen. Die Diskussion wird dadurch fokussierter, sachlicher und stärker auf Fakten basiert. Dies fördert das Erreichen eines Konsenses innerhalb der gegebenen Möglichkeiten.

    Lassen Sie uns einen Blick auf einige dieser Plots werfen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen:

    Hinweis: Plots erstellt mit der Software Modde von Sartorius Stedim

    🎯 Der „Contourplot“ auf der linken Seite zeigt auf, unter welchen Bedingungen bestimmte, einzelne Ziele erreichbar sind. Er hilft dabei, die Machbarkeit und die erforderlichen Kompromisse zu verstehen.

    🎯 Der mittlere Plot bietet einen Überblick über alle Zielgrößen und ermöglicht so eine ganzheitliche Betrachtung der erreichbaren Ziele.

    🎯 Besonders interessant ist der „Design Space Plot“ auf der rechten Seite. Dieser Plot berücksichtigt individuelle Modellfehler der verschiedenen Zielgrößen und kann einen umfassenden Set-Point berechnen, der die spezifischen Anforderungen und Grenzen des Projekts berücksichtigt.

    Zusammenfassend schaffen diese Visualisierungen eine klare, fundierte Basis für fachliche Diskussionen und unterstützen die Entscheidungsfindung im Team. Sie ermöglichen eine präzisere und zielgerichtete Kommunikation über komplexe Daten und Erkenntnisse.

    Ich freue mich auf Ihre Gedanken und Kommentare zu diesem Thema. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und lernen wir gemeinsam.

    Bis zum nächsten Mal, Ihr DoE-Experte & Coach

    Stefan Moser

     🎁 PS: Besuchen Sie für regelmäßige Updates meine Website www.stefan-moser.com, wo Sie eine Übersicht und Chronologie der Blog-Reihe finden.

    Erfahrungen & Bewertungen zu Stefan Moser Process Optimization