DoE – Happen #010:  A3 Report – Current-State

    Liebe Leserinnen und Leser,

    im letzten Blogbeitrag haben wir uns intensiv mit der Problemdarstellung des A3-Reports auseinandergesetzt. Heute fokussiere ich mich auf einen weiteren zentralen Punkt des A3 Reports, besonders im Kontext der Versuchsplanung: Die genaue Erfassung der aktuellen Situation sowie des Zielzustandes.

    Der „Current State“, also der aktuelle Zustand, kann eine Vielzahl von Aspekten wiedergeben, wie zum Beispiel Ausschussraten, die Performance eines Produkts oder Prozesses oder die Nachhaltigkeit einer Strategie. Eine genaue Erfassung dieses Ist-Zustands ist essenziell. Ohne sie kann man spätere Verbesserungen nicht adäquat bewerten. Der Unterschied – oder das „Gap“ – zwischen dem ursprünglichen und dem potenziell verbesserten Ziel-Zustand stellt einen entscheidenden Punkt dar. Wenn dieser nicht festgehalten wird, können sowohl die Beurteilung des Fortschritts als auch deren Bedeutung unklar bleiben. Auch sind die Lorbeeren Ihres Teams nicht bewertbar.

    Einigen aus dem Lean-Bereich dürfte die Vorgehensweise bekannt sein. Dabei geht es um Methoden, mit denen der aktuelle Zustand eines Prozesses oder Systems ermittelt wird. Im Kern geht es darum, fundierte Daten zu erheben, die als Basis für potenzielle, folgende Maßnahmen dienen. Genau diese Basis ist im A3 Report essenziell, um Herausforderungen effektiv zu begegnen.

    Ein klar definiertes Idealziel ist hierbei der Schlüssel. Aber wie setzt man dieses fest? Verschiedene Stakeholder bringen unterschiedliche Perspektiven und Prioritäten ein. Während einige auf Kostenreduktion abzielen, könnten andere den Kundenservice oder die Qualität in den Vordergrund stellen.

    Das Erkennen dieser diversen Ansichten ist fundamental. Im Rahmen der Versuchsplanung, insbesondere bei der Zielgrößen-Optimierung, kann man diese Ziele nicht nur gewichten, sondern auch differenziert betrachten. In der Versuchsplanungssoftware Modde unterscheidet man beispielsweise elegant zwischen:

    🔎 „Requirement„: Unverzichtbare Kriterien.

    🔎 „Desired„: Wünschenswerte, aber nicht zwingende Kriterien.

    🔎 „Observed„: Beachtenswerte Aspekte, die nicht unmittelbar zum Ziel beitragen.

    Vor uns steht die Herausforderung, die vielfältigen Anforderungen adäquat zu gewichten. In der Welt der Versuchsplanung müssen wir uns bewusst sein, dass wir lediglich einen Ausschnitt der Realität – den sogenannten Versuchsraum – abbilden können. Nicht immer gibt es innerhalb dieses Raumes eine klare Lösung. Manchmal stoßen wir auf optimale Ergebnisse, in anderen Fällen müssen Kompromisse gefunden werden. Hier bietet die Pareto-Methode eine ausgezeichnete Unterstützung. Sie hilft uns, unterschiedliche Perspektiven sowie Erwartungshaltungen im Vorfeld auszubalancieren und einen tragfähigen Kompromiss zu identifizieren, der den Gegebenheiten und Prioritäten des Versuchsraumes gerecht wird.

    Ich werde in zukünftigen Beiträgen weiterhin den A3 Report beleuchten. Gemeinsam erkunden wir die Potenziale dieses mächtigen Instruments in Verbindung zur Versuchs-Planung (DoE) .

    Bis zum nächsten Mal!

     

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    Ihr DoE-Experte Stefan Moser

     

     

     

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